S11-Ausbau: DB reicht Planungsunterlagen für nächsten Bauabschnitt beim Eisenbahn-Bundesamt ein

S 11 am Bahnhof Bergisch Gladbach
Die Strecke zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach soll für den Betrieb der S 11 und künftig der neu hinzukommenden S-Bahn-Linien S 10 und S 14 zweigleisig ausgebaut werden.

Offizieller Startschuss für Planfeststellungsverfahren im Abschnitt Bergisch Gladbach-Duckterath – Köln-Dellbrück

Düsseldorf, 06. Februar 2024. Das neue Jahr startet mit guten Nachrichten für den S-Bahn-Ausbau im Knoten Köln: Das S-11-Projektteam hat die Planfeststellungsunterlagen für den Bauabschnitt zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück (Planfeststellungsabschnitt (PFA) 2.1) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht. Mit der Abgabe der Unterlagen ist nun offiziell das sogenannte Planfeststellungsverfahren für diesen Bereich gestartet und ein weiterer wichtiger Meilenstein für den gesamten S-11-Ausbau zwischen Köln Hbf und Bergisch Gladbach erreicht.

Jens Schäfer, Leiter Ausbauprojekte Knoten Köln: „Ich freue mich sehr, dass wir mit so einer positiven Meldung ins Jahr 2024 starten können. Die Kolleginnen und Kollegen haben in den letzten Wochen und Monaten nochmal alles gegeben und die umfangreichen Unterlagen auf Herz und Nieren geprüft. Letztendlich haben wir 63 Aktenordner beim Eisenbahn-Bundesamt abgegeben – das war eine echte Teamleistung, die mich sehr stolz macht. Mein Dank gilt auch den Projektpartner*innen: Denn ohne die Unterstützung des Aufgabenträgers go.Rheinland, der Stadt Köln sowie der Naturschutzverbände hätten wir die Planungen nicht so schnell vorantreiben können – gerade an so einer exponierten Stelle wie dem FFH- und Naturschutzgebiet Thielenbruch.“

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des SPNV-Aufgabenträgers go.Rheinland: „Dass sich der Ausbau der S 11 jetzt mit dem zweiten Planungsabschnitt in der Planfeststellung befindet, beweist eindrucksvoll, was sich erreichen lässt, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung haben wir viele wertvolle Hinweise für das Projekt bereits in den ersten Planungsphasen berücksichtigen können. So können wir hierdurch und durch die enge Anbindung der Naturschutzverbände darauf hoffen, dass der Ausbau der S 11 weiter große Akzeptanz erfährt und zügig Baurecht erlangt werden kann. Allen Beteiligten mein herzliches Dankeschön für ihr Engagement.“

Sönke Geske, Geschäftsführer NABU-Naturschutzstation Leverkusen – Köln e.V.: „Das FFH- und Naturschutzgebiet »Thielenbruch und Thurner Wald« im Stadtgebiet von Köln wird fachlich seit über zehn Jahren von uns betreut. Darin sind landesweit einzigartige Biotoptypen vorhanden, wie zum Beispiel das letzte verbliebene Kalkflachmoor in NRW. Die Pläne zum zweigleisigen Ausbau der direkt neben dem Kalkflachmoor liegenden S-Bahnstrecke begrüßten wir daher zunächst nicht, da der Biotoptyp sehr empfindlich auf Eingriffe reagiert (insb. auf Veränderungen im Wasserhaushalt). Dank einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit den Projektträgern gelang es allerdings, die Pläne so weit zu modifizieren, dass die Beeinträchtigungen auf das Biotop auf ein nach unserer Einschätzung unschädliches Maß reduziert werden konnten. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Beispiel Schule macht.“

Holger Sticht, Vorsitzender BUND Nordrhein-Westfalen: „Zumindest ein 10-Minuten-Takt wäre auch ohne zweites Gleis im Thielenbruch möglich. Aber mit Blick in die Zukunft und die Notwendigkeit eines auch weiterhin zu verbessernden ÖPNV-Angebots ist eine durchgängige Zweigleisigkeit zielführender. Und da sind wir den Mitarbeiter*innen der DB dankbar dafür, dass sie viel Aufwand betrieben haben, um einen machbaren Mittelweg mit möglichst geringen Beeinträchtigungen für dieses Schutzgebiet nationaler Bedeutung zu finden. Das heißt aus unserer Sicht aber auch, dass sich damit alle weiteren Verkehrsprojekte und damit verbundene Eingriffe in den Thielenbruch erübrigen.“

Planungen für den Abschnitt Bergisch Gladbach-Duckterath – Köln-Dellbrück

Zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach-Duckterath verläuft die vorhandene S-Bahn-Trasse aktuell eingleisig. Um die Anbindung an die Metropolregion Köln weiter zu verbessern, wird die Strecke um ein zweites Gleis erweitert. Im Zuge der Arbeiten werden zudem die Haltepunkte Dellbrück und Holweide barrierefrei ausgebaut. Dies war ein besonderer Wunsch der Bürger*innen während der frühzeitigen Bürgerbeteiligung, wodurch diese Ausbaumaßnahme nachträglich in die Planungen aufgenommen wurde.

Um den Eingriff in das Naturschutzgebiet Thielenbruch so gering wie möglich zu halten, plant die DB den Bau des zweiten Gleises weitgehend südlich des bereits bestehenden Gleises. So können wertvolle Teile des Kalkflachmoors nördlich des Bahndamms geschont werden. Zudem soll der Bahndamm etwas erhöht und verbreitert werden, um den Eingriff in den Wasserhaushalt des Naturschutzgebiets zu vermeiden. Als Vorabmaßnahme haben die Projektpartner*innen bereits ein Grundwassermonitoring installiert, um den Wasserhaushalt des sensiblen Naturschutzgebietes zu überwachen.

Informationen zum Ausbauprojekt S 11

Um dem prognostizierten Wachstum des Reisendenaufkommens gerecht zu werden, sorgt die DB – in enger Abstimmung mit go.Rheinland – mit den zahlreichen Neu- und Ausbauprojekten für mehr Kapazität im vielbefahrenen Eisenbahnknoten Köln. Dazu gehört auch der S-Bahn-Ausbau zwischen Bergisch Gladbach und Köln. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die S 11 sowie die neu hinzukommenden S-Bahn-Linien S 10 und S 14 zwischen Bergisch Gladbach und Köln in der Hauptverkehrszeit annähernd im 5-Minuten-Takt unterwegs sein können. Aktuell fährt die S 11 auf dieser Strecke alle 20 Minuten. Um den Takt zwischen Bergisch Gladbach und Köln zu verkürzen, ist der Bau eines zweiten Gleises notwendig. Auf der Strecke baut die DB auch alle Stationen zwischen Köln-Holweide und Bergisch Gladbach barrierefreier aus oder errichtet sie komplett neu.

Bereits im November 2022 hat das Projektteam die Planungsunterlagen für den Abschnitt Bergisch Gladbach (Bergisch Gladbach Bahnhof bis Bahnübergang Tannenbergstraße; Planfeststellungsabschnitt (PFA) 2.2) beim EBA eingereicht. Im April 2023 erfolgte die Offenlage der Pläne. Die Entwurfsplanungen für die Abschnitte „Köln Hauptbahnhof“ (PFA 1.1) und „Köln-Messe/Deutz“ (PFA 1.2) sind bereits weit vorangeschritten und befinden sich aktuell in den letzten Zügen. Aktuell plant die DB die Abgabe dieser Unterlagen bis Frühjahr 2024.

Mehr Informationen zum Ausbau der S 11 finden Sie online unter: bahnknoten-koeln.deutschebahn.com